Zum Hauptinhalt springen
carbon management deutschland

NGOs und Industrie fordern die Koalitionsparteien auf, das Kohlenstoffmanagement in Deutschland zu übernehmen

Oktober 20, 2021 Arbeitsbereich: CO2-abscheidung

Clean Air Task Force unterstützt einen offenen Brief, in dem die künftigen Koalitionsparteien - die Sozialdemokratische Partei Deutschlands, Bündnis 90/Die Grünen und die Freie Demokratische Partei - aufgefordert werden, das Kohlenstoffmanagement in den deutschen Koalitionsvertrag aufzunehmen.

[Deutsche Fassung unten/Deutsche Fassung unten]

Das Schreiben kommt zu einem wichtigen Zeitpunkt für europäische Klimaschutzmaßnahmen. Die Ergebnisse der Bundestagswahl im September bieten eine lang erwartete Gelegenheit, die deutschen Dekarbonisierungsbemühungen zu überarbeiten. In der Zwischenzeit hat Brüssel das Thema Klima in den Mittelpunkt der EU-Gesetzgebungsagenda gestellt und die COP26 wird nächsten Monat in Glasgow beginnen. Es wäre ein großer Schritt nach vorn, die Emissionen aus schwer zu elektrifizierenden Sektoren anzugehen und Wege für negative Emissionen in Deutschland zu schaffen. Das Schreiben folgt auch auf die Vorlage einer Kohlenstoffmanagementstrategie durch Nordrhein-Westfalen.

"Deutschland hat eine unglaubliche Erfolgsbilanz bei der Innovation und der Markteinführung von Dekarbonisierungstechnologien vorzuweisen. Jetzt ist es an der Zeit, diese Blaupause auf die industrielle Dekarbonisierung durch Kohlenstoffmanagementtechnologien anzuwenden", sagte Lee Beck, International direktor von CO2-abscheidung bei Clean Air Task Force. "Die neue Koalitionsregierung hat die unglaubliche Gelegenheit, die Klimadiskussion neu zu beleben. Sie sollte dies tun, indem sie die innovativen Technologien einführt, die zur Dekarbonisierung der Schwerindustrie notwendig sind, und Wege für negative Emissionen schafft."

In dem Schreiben wird gefordert, dass drei wichtige Punkte in den Koalitionsvertrag aufgenommen werden, die für den Einsatz von Kohlenstoffmanagement-Technologien - wie CO2-abscheidung und Speicherung, direct air capture und Bioenergie mit CO2-abscheidung und Speicherung - in Deutschland entscheidend sein werden:

  1. Die Bundesregierung wird eine Kohlenstoffmanagement-Strategie entwickeln, um einen klaren Fahrplan für den Einsatz dieser Technologie zur Verringerung der industriellen Emissionen und zur Erreichung negativer Emissionen zu erstellen. Die Entwicklung der Carbon-Management-Strategie wird von der Bundesregierung mit einem Dialogprozess begleitet.
  2. Die Bundesregierung wird eine Erklärung gemäß Entschließung LP.5(14) zur vorläufigen Anwendung der Änderung von Artikel 6 des Londoner Protokolls von 2009 bei der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation (IMO) abgeben, um den grenzüberschreitenden Transport von CO2 zu ermöglichen. Darüber hinaus wird ein rechtlicher Rahmen geschaffen, um den innerstaatlichen Transport von CO2 unter Nutzung aller Transportoptionen (Pipeline, Schiff, Bahn, LKW) zu ermöglichen und den Bau der entsprechenden Infrastruktur fördern zu können.
  3. Die deutsche Regierung wird ein Finanzierungsinstrument einführen, z. B. Verträge über Kohlenstoffdifferenzen, um die Einführung von Kohlenstoffmanagementtechnologien zur Emissionsminderung in der Industrie zu unterstützen.

Beck schloss sich Christoph Reissfelder von Heidelberg Cement an:

"Wir brauchen ein klares Bekenntnis der neuen Regierung zum Kohlenstoffmanagement, um unsere geplanten Investitionen in diese neuen Technologien erfolgreich umzusetzen. Ohne die rasche Entwicklung einer CO2-Verkehrsinfrastruktur wird die Dekarbonisierung in der Industrie nicht gelingen."

Es ist zu hoffen, dass dieser Aufruf zum Handeln die Verhandlungsführer der Koalition anspornen wird, die Herausforderungen bei der Dekarbonisierung des Industriesektors anzugehen. Erika Bellmann, Leiterin der Deutschland-Programme bei Bellona Europa, fügte hinzu:

"Der Klimaschutz in der Industrie ist im Sondierungspapier von SPD, FDP und Grünen zu kurz gekommen. Hier müssen wir in den Koalitionsverhandlungen nachlegen. Die neue Bundesregierung muss den rechtlichen Rahmen für die Abscheidung, den Transport, die Nutzung und die geologische Endlagerung von CO2 schaffen. Ohne dies ist Klimaneutralität in der Industrie nicht zu erreichen."

CATF unterzeichnet den offenen Brief zusammen mit 8 weiteren Nichtregierungsorganisationen und Branchenverbänden:

NB: CO2 Management hat sich dem Schreiben am 21. Oktober nach der ersten Veröffentlichung angeschlossen.


Clean Air Task Force unterstützt einen offenen Brief, in dem die künftigen Koalitionsparteien - die Sozialdemokratische Partei Deutschlands, Bündnis 90/Die Grünen und die Freie Demokratische Partei - aufgefordert werden, die Kohlenstoffabscheidung und -speicherung in den deutschen Koalitionsvertrag aufzunehmen.

Der Brief kommt zu einem wichtigen Zeitpunkt für den europäischen Klimaschutz: Die EU hat das Thema Klimaschutz mit dem "Fit for 55"-Paket in den Mittelpunkt ihrer politischen Agenda gesetzt und die UN-Klimakonferenz COP26 wird nächsten Monat in Glasgow beginnen. Nach der Bundestagswahl im September bietet sich nun auch auf nationaler Ebene die lang erwartete Chance, die Dekarbonisierungsmaßnahmen zu überarbeiten und zukunftssicher zu machen. Dafür ist ein wichtiger Schritt, die Emissionen aus schwer zu elektrifizierenden Sektoren anzugehen und Wege für negative Emissionen in Deutschland zu schaffen. Der Brief folgt auch auf die Veröffentlichung einer Carbon Management Strategie durch das Land Nordrhein-Westfalen.

"Deutschland hat eine unglaubliche Erfolgsbilanz im Bereich Innovation und der Markteinführung von Dekarbonisierungstechnologien vorzuweisen. Jetzt ist es an der Zeit, diese Pläne auf die industrielle Dekarbonisierung durch Carbon Management Technologien anzuwenden", so Lee Beck, International direktor von CO2-abscheidung bei der Clean Air Task Force.

Der Brief fordert die Aufnahme folgender Punkte in den Koalitionsvertrag, die für die Einführung der Kohlenstoffabscheidung und -speicherung in Deutschland entscheidend sind:

  1. "Die Bundesregierung wird eine CCS-Strategie erarbeiten, um einen klaren Fahrplan für den Einsatz dieser Technologie zur Minderung von Industrie-Emissionen und zum Erreichen von negativen Emissionen vorzugeben. Die Erarbeitung der CCS-Strategie wird von der Bundesregierung mit einem Dialogprozess begleitet."
  2. "Die Bundesregierung wird eine Erklärung gemäß der Entschließung LP.5(14) über die vorläufige Anwendung der Änderung des Artikels 6 des Londoner Protokolls von 2009 zu der Internationalen Seeschifffahrts-Organisation (IMO) abgeben, um den grenzüberschreitenden Transport von CO2 zu ermöglichen. Ferner wird ein Rechtsrahmen geschaffen werden, um den innerdeutschen CO2-Transport unter Verwendung aller Transportoptionen (Pipeline, Schiff, Zug, LKW) zu ermöglichen und die Errichtung der entsprechenden Infrastruktur fördern zu können."
  3. "Die Bundesregierung wird ein Finanzierungsinstrument einführen, zum Beispiel Carbon Contracts for Difference, um die Einführung der CCS-Technologie zur Emissionsminderung in der Industrie zu unterstützen."

Christoph Reissfelder, Leiter des Verbindungsbüros des mitzeichnenden Unternehmens Heidelberg Cement erklärte: "Wir brauchen ein klares Bekenntnis der neuen Regierung zu CCU/S, um unsere geplanten Investitionen in diese neuen Technologien erfolgreich umsetzen zu können. Ohne den schnellen Aufbau einer CO2-Transportinfrastruktur wird die Dekarbonisierung in der Industrie nicht gelingen."

Es ist zu hoffen, dass dieser Aufruf die verhandelnden Koalitionspartner anspornen wird, die Herausforderungen bei der Dekarbonisierung des Industriesektors anzugehen. Erika Bellmann, Leiterin des Deutschlandprogramms bei Bellona Europa, fügte hinzu: "Klimaschutz in der Industrie ist im Sondierungspapier von SPD, FDP und Grünen zu kurz gekommen. In den Koalitionsverhandlungen muss nachgelegt werden. Die neue Bundesregierung muss den rechtlichen Rahmen für Abscheidung, Transport, Nutzung und permanente geologische Speicherung von CO2 schaffen. Ohne diese ist Klimaneutralität in der Industrie nicht zu erreichen."

Verwandte Beiträge

Bleiben Sie auf dem Laufenden

Sign up today to receive the latest content, news, and developments from CATF experts.

"*" kennzeichnet Pflichtfelder