Zum Hauptinhalt springen

Die Lücke zwischen der Finanzierung von CO2-abscheidung und Speicherprojekten und anderen Optionen zur Emissionsminderung

April 13, 2022 Kategorie: Infrastruktur, Technologie Arbeitsbereich: CO2-abscheidung
Die Lücke zwischen der Finanzierung von CO2-abscheidung und Speicherprojekten und anderen Optionen zur Emissionsminderung

Der Ausbau der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien war bisher ein Schwerpunkt der EU-Dekarbonisierungspolitik. So konnten Wind- und Solarenergie erhebliche Kostensenkungen erzielen und im Jahr 2020 fast 19 % zur Stromerzeugung in der Region beitragen. Dieser Erfolg ist das Ergebnis von mehr als einem Jahrzehnt engagierter politischer und finanzieller Unterstützung für diese Technologien. Die Klimapolitik muss nun über den Energiesektor hinausgehen und die 20 % der europäischenCO2-Emissionen, die auf die Industrie entfallen, mit Technologien wie kohlenstoffarmen Brennstoffen und CO2-abscheidung und Speicherung angehen. Die finanzielle Unterstützung, die für die Realisierung von CO2-abscheidung und Speicherprojekten erforderlich ist, wurde oft als unerschwinglich bezeichnet, aber wie sieht es wirklich im Vergleich zur bisherigen Finanzierung von erneuerbaren Energien aus?

Die Analyse von Carbon Limits für Clean Air Task Force hat einige der Kapitalfinanzierungen aus den wichtigsten EU-Förderprogrammen für erneuerbare Energien seit 2012 auf der Grundlage der ausgegebenen Euro pro vermiedener TonneCO2 bewertet. Zum Vergleich wurden in der Analyse auch die jüngsten nationalen Mittelzuweisungen für zwei umfassende CO2-abscheidung und Speicherprojekte untersucht: Das norwegische Projekt Longship, bei demCO2 aus einem Zementwerk abgeschieden wird und das sich derzeit im Bau befindet, und das niederländische Projekt Porthos, das auf die Dekarbonisierung von vier Standorten im Hafen von Rotterdam abzielt.

Die Analyse zeigt, dass durchschnittlich 121 €/t vermiedenesCO2 durch EU-Programme für Onshore-Windkraftanlagen ausgegeben wurden, gefolgt von 90 €/t für Offshore-Windkraftanlagen und 74 €/t für Solarenergie. Auf dieser Grundlage erscheinen die 71 €/t, die die norwegische Regierung für das Longship-Projekt ausgibt, relativ günstig. Das Porthos-Projekt könnte bis zu 65 €/t an Fördermitteln erhalten, aber diese Unterstützung deckt nur die Lücke zum EU-Kohlenstoffpreis ab, so dass sie letztendlich viel geringer ausfallen könnte.

Die Höhe der öffentlichen Mittel, die für die Einführung von CO2-abscheidung und die Speicherung und den Beginn der tiefgreifenden Dekarbonisierung der europäischen Industrie erforderlich sind, ist vergleichbar mit den Mitteln, die für die frühe Einführung erneuerbarer Energien benötigt werden. Mit angemessener Unterstützung kann diese wichtige Technologie auch die Kosten durch Optimierung und Größenvorteile senken.