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Reduzierung von Methanemissionen in Europa

Europas Chance, den Methanabbau weltweit voranzutreiben

Im Jahr 2021 schlug die Europäische Kommission die erste EU-weite Rechtsvorschrift zur Bekämpfung der Methanverschmutzung vor - ein unsichtbares Treibhausgas, das etwa 80-mal schädlicher für das Klima ist als Kohlendioxid. Das Know-how und die Technologie zur Reduzierung von Methan aus dem Öl- und Gassektor sind bereits vorhanden, und andere Länder haben mit der Umsetzung begonnen. Das Europäische Parlament hat den Ehrgeiz bei der Methanverordnung vorangetrieben und damit die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass die EU bei der Verringerung der Methanverschmutzung weltweit eine Führungsrolle übernimmt. 

ACHTUNG: Die Mitgliedstaaten müssen nun aktiv werden und die Empfehlungen des Parlaments in Trilogform unterstützen. Wir müssen jetzt Worten Taten folgen lassen und die schädlichen Auswirkungen von Methanemissionen verringern.

Die Verringerung von Methanemissionen ist die beste Möglichkeit, die Klimaerwärmung in den kommenden zwanzig Jahren deutlich zu reduzieren. Der schnellste, einfachste und günstigste Weg, dabei Fortschritte zu erzielen, ist die Umstrukturierung des Öl- und Gassektors. Werden Maßnahmen in Bezug auf Methan verzögert, rücken die Klimaziele in weite Ferne.

Jonathan Banks, International Director von CATF, Prävention von Methanverschmutzung


Schon gewusst?

75%

Betreiber von fossilen Kraftwerken könnten mit vorhandener Technologie 75 % der Emissionen einsparen

40%

40 % dieser Einsparungen würden keine Zusatzkosten verursachen

5 erforderliche Schritte für Entscheidungsträger

Eine kluge Methanpolitik kann die Emissionen in Europa und weltweit rasch reduzieren. 
Die folgenden fünf Aspekte müssen Bestandteil dieser neuen Gesetzgebung sein:

1. Umfassendes Programm zur Erkennung und Reparatur von Leckagen

Dieses Programm verpflichtet Betreiber, ihre Anlagen regelmäßig auf Leckagen und unzulässige Emissionen zu überprüfen und sämtliche Lecks, die ermittelt wurden, in einem angemessenen Zeitraum zu reparieren. Die meisten Leckagen können unkompliziert behoben werden und das Erkennen von Leckagen ist mit moderner Technologie zudem effizient geworden. Eine wirksame LDAR-Gesetzgebung der EU würde eine monatliche oder vierteljährliche instrumentelle Leckermittlung verpflichtend machen oder sich für eine kontinuierliche Überwachung mit modernen Technologien einsetzen. Basierend auf den Daten der US-amerikanischen Umweltschutzbehörde können durch Leckagen verursachte Emissionen durch monatliche Überprüfungen um 90 % bzw. durch vierteljährliche Überprüfungen um 80 % gesenkt werden.

2. Verbot der routinemäßigen Entlüftung und des Abfackelns

Das Entlüften und Abfackeln von Methan ist ein kontrolliertes Freisetzen von Treibhausgasen, das Bestandteil des Routinebetriebs im Öl- und Gassektor ist. Routinemäßiges Entlüften und Abfackeln sollten verboten werden – mit klar festgelegten Ausnahmen aus Sicherheitsgründen, in Notfällen oder für Umstände, bei denen die Abscheidung des Methans zum Verkauf und eine Rückeinspeisung technisch nicht möglich ist oder außerordentlich hohe Kosten verursachen würde. Alles, was nicht ausdrücklich als Ausnahme zugelassen ist, würde untersagt werden. Mit Vorschriften, die das Entlüften von Erdgas untersagen, können Emissionen leicht um 95 % gesenkt werden.

3. Regelungen zur Überwachung, Berichterstattung und Überprüfung

Ein robustes und wissenschaftlich genaues System zur Überwachung, Berichterstattung und Überprüfung ist notwendig, um Probleme ermitteln und die Fortschritte anderer Gesetzgebungen zur Eindämmung von Methan bewerten zu können. Die Überwachung von Emissionen sollte auf einer umfassenden Überprüfung der Anlagen, detaillierten und ausführlichen Berichten und der Anwendung der aktuellsten Emissionsfaktoren für die gesamte Öl- und Gasversorgungskette der EU basieren. Bei der Berichterstattung sollten die Emissionen zudem detailliert aufgeschlüsselt werden und nicht nur die allgemeinen, zusammengefassten Emissionen auf Landes- oder Anlagenebene enthalten sein. Und schließlich wird es erforderlich sein, die Emissionen von fossilen Gasimporten in die EU durch Dritte überprüfen zu lassen.

4. Strenge Importstandards für Produktionsregionen außerhalb der EU

Die EU importiert über 80 % ihres Gasbedarfs und 90 % ihres Ölverbrauchs. Daher entstehen die meisten Methanemissionen, die als Folge des Öl- und Gasverbrauchs in der EU anfallen, außerhalb der EU-Grenzen. LDAR-Standards und das Verbot des Entlüftens und Abfackelns sollten auch für Importe gelten und die vollständige Wertschöpfungskette bis zum Punkt der Produktion abdecken.

5. Umgang mit stillgelegten und ungenutzten Öl- und Gasbohrungen

Die Gesamtzahl stillgelegter Bohrlöcher in Europa ist unbekannt. Es wurde festgestellt, dass aus Bohrlöchern, die unsachgemäß geschlossen wurden, kontinuierlich Methan ausströmt. Das Problem stillgelegter und ungenutzter Bohrlöcher wird durch die Schwierigkeit noch komplizierter, die Unternehmen zu ermitteln, denen die Bohrlöcher gehören oder die für sie verantwortlich sind. Es sollte ein separates Programm zur Methanminderung für stillgelegte Bohrlöcher aufgestellt werden, um das Auffinden, die Versiegelung und die Überwachung dieser Bohrlöcher sicherzustellen. Ein derartiges Programm könnte zu einem erheblichen Rückgang der Methanemissionen von stillgelegten Bohrlöchern führen und gleichzeitig Arbeitsplätze schaffen.

Informieren Sie sich fundiert über die politischen Empfehlungen von CATF in Bezug auf Methan.

die Daten sind in

Methanverschmutzung ist in ganz Europa ein Problem - und die Europäer wollen jetzt handeln

Europäische Bürger aus Frankreich, Italien, Deutschland und Polen befürworten nachdrücklich strenge Vorschriften zur Verringerung der Methanemissionen. CATF hat in einer erstmalig durchgeführten länderübergreifenden Umfrage über die Einstellung der Öffentlichkeit zur Regulierung von Methan im Energiesektor eine breite Unterstützung für strenge Methanvorschriften unter den Europäern festgestellt. 

Umfrage zeigt breite Unterstützung für Methan-Vorschriften

Europäische Bürger aus Frankreich, Italien, Deutschland und Polen unterstützen nachdrücklich strenge Vorschriften zur Reduzierung von Methanemissionen 

CATF hat in einer erstmals durchgeführten länderübergreifenden Umfrage über die Einstellung der Öffentlichkeit zur Regulierung von Methan im Energiesektor eine breite Unterstützung für strenge Methanvorschriften in Europa festgestellt. 

Es passiert auch hier: Methanverschmutzung im europäischen Öl- und Gasnetz

Mehr als 800 Methanemissionsquellen in Europa unterstreichen die Notwendigkeit einer strengen EU-Methanverordnung.

CATF besuchte zwischen Februar 2021 und März 2023 über 430 Öl- und Gasstandorte und dokumentierte 881 Quellen von Methanemissionen in 15 Ländern.

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